Anmeldung Nebentätigkeit: Was du beim Online Geld verdienen beachten musst
Veröffentlich am: 04.10.2025
Einleitung
Online Geld zu verdienen klingt verlockend, oder? Von Zuhause aus ein paar Stunden investieren und dafür ein nettes Nebeneinkommen generieren – das ist für viele ein Traum. Doch bevor du einfach loslegst, solltest du dich mit einem wichtigen Thema beschäftigen: der Anmeldung deiner Nebentätigkeit. Denn selbst kleine Online-Einnahmen können steuerliche und rechtliche Folgen haben.
Was ist eine Nebentätigkeit überhaupt?
Eine Nebentätigkeit ist jede Beschäftigung außerhalb deiner Hauptarbeit, bei der du Einkommen erzielst. Egal ob du angestellt bist oder selbstständig – sobald du zusätzlich Geld verdienst, gilt das als Nebentätigkeit.
Das kann ein Nebenjob im Supermarkt sein, aber auch das Betreiben eines Online-Shops oder YouTube-Kanals.
Wann gilt eine Tätigkeit als Nebentätigkeit?
Eine Tätigkeit gilt dann als Nebentätigkeit, wenn sie nicht deine Hauptquelle des Lebensunterhalts ist. Verdienst du also neben deinem Vollzeitjob ein paar Hundert Euro im Monat durch Online-Verkäufe oder Affiliate-Marketing, ist das eine Nebentätigkeit.
Aber Achtung: Sobald die Einnahmen dauerhaft und gewerblich sind, gelten strengere Regeln – auch wenn du nur „nebenbei“ tätig bist.
Online Geld verdienen – beliebte Beispiele
Das Internet bietet unzählige Wege, nebenbei Geld zu verdienen. Hier sind einige der gängigsten:
4.1. Blogging und Affiliate-Marketing
Wenn du eine eigene Webseite oder einen Blog betreibst, kannst du über Affiliate-Links oder Werbung Einnahmen erzielen. Viele starten damit als Hobby – aber sobald Geld fließt, wird daraus schnell eine steuerpflichtige Nebentätigkeit.
4.2. YouTube und Social Media
Einnahmen durch YouTube-Werbung, TikTok-Kooperationen oder Instagram-Posts sind ebenfalls steuerpflichtig. Influencer gelten in der Regel als Gewerbetreibende und müssen ihr Business anmelden.
4.3. Freelancing und digitale Dienstleistungen
Texter, Designer, Übersetzer oder Entwickler verdienen oft über Plattformen wie Fiverr oder Upwork. Hier hängt die Einstufung davon ab, ob du freiberuflich oder gewerblich arbeitest.
4.4. Online-Shops und Dropshipping
Wenn du Produkte online verkaufst – egal ob physisch oder digital – brauchst du in der Regel ein Gewerbe. Dropshipping oder Etsy-Verkäufe zählen ebenso dazu.
Pflicht zur Anmeldung: Warum das wichtig ist
Die Anmeldung ist kein bürokratischer Spaß, sondern eine gesetzliche Pflicht. Wenn du Einnahmen erzielst, musst du sie angeben – sonst drohen Bußgelder oder Nachzahlungen.
Selbst kleine Summen sind meldepflichtig, denn das Finanzamt möchte wissen, woher dein Geld stammt.
Muss jede Nebentätigkeit angemeldet werden?
Nein, nicht jede – aber fast jede. Wenn du etwa gelegentlich gebrauchte Gegenstände verkaufst, musst du nichts anmelden. Verdienst du aber regelmäßig oder mit Gewinnerzielungsabsicht, ist die Anmeldung Pflicht.
Anmeldung beim Arbeitgeber – was gilt für Angestellte?
7.1. Zustimmungspflicht und Arbeitsvertrag
Als Arbeitnehmer bist du grundsätzlich frei, eine Nebentätigkeit auszuüben. Aber: Dein Arbeitgeber darf prüfen, ob deine Nebentätigkeit mit deinen Hauptaufgaben kollidiert.
In manchen Arbeitsverträgen steht, dass du jede Nebentätigkeit melden oder genehmigen lassen musst.
7.2. Konflikte mit Haupttätigkeit vermeiden
Du darfst deinen Arbeitgeber nicht konkurrenzieren oder während der Arbeitszeit an deinem Nebenprojekt arbeiten. Auch Übermüdung oder Leistungseinbußen können zu Problemen führen.
Gewerbeanmeldung: Wann du ein Gewerbe brauchst
Sobald du regelmäßig mit Gewinnabsicht arbeitest – etwa mit Affiliate-Links, Online-Shops oder YouTube –, musst du ein Gewerbe anmelden. Die Anmeldung erfolgt beim örtlichen Gewerbeamt und kostet meist zwischen 20 und 50 €.
Danach informiert das Gewerbeamt automatisch das Finanzamt, das dir eine Steuernummer zuteilt.
Nebentätigkeit als Freiberufler – Unterschiede zum Gewerbe
Nicht jede Nebentätigkeit ist gewerblich. Freiberufliche Tätigkeiten – etwa als Texter, Designer, Lehrer oder Übersetzer – müssen nicht beim Gewerbeamt, sondern nur beim Finanzamt angemeldet werden.
Der Vorteil: Keine Gewerbesteuer und meist weniger Bürokratie.
Steuern bei Nebentätigkeiten
10.1. Einkommensteuer
Alle Einnahmen aus Nebentätigkeiten musst du in deiner Einkommensteuererklärung angeben. Es gibt keine feste Freigrenze – aber du kannst Ausgaben (z. B. Hosting, Equipment) steuerlich absetzen.
10.2. Umsatzsteuer
Verdienst du regelmäßig, musst du auch Umsatzsteuer abführen – außer du nutzt die Kleinunternehmerregelung.
10.3. Kleinunternehmerregelung
Bleibt dein Jahresumsatz unter 22.000 €, musst du keine Umsatzsteuer ausweisen. Das ist besonders für kleine Online-Projekte attraktiv.
Pflichten gegenüber dem Finanzamt
Du musst dem Finanzamt mitteilen, wann und wie du Geld verdienst. Meist geschieht das über den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung, den du online über ELSTER ausfüllst. Hier gibst du an, ob du freiberuflich oder gewerblich tätig bist.
Nebentätigkeit und Sozialversicherung
Bei einem Nebenjob musst du prüfen, ob du sozialversicherungspflichtig wirst. Selbstständige Nebentätigkeiten sind in der Regel nicht beitragspflichtig, solange du hauptberuflich angestellt bist.
Aber Achtung: Wenn dein Nebenverdienst zu hoch ist, kann sich dein Versicherungsstatus ändern.
Online Geld verdienen und Scheinselbstständigkeit
Wenn du nur für einen Auftraggeber arbeitest und weisungsgebunden bist, kann das als Scheinselbstständigkeit gelten. Das ist problematisch, weil dann Sozialabgaben nachgezahlt werden müssen – sowohl von dir als auch vom Auftraggeber.
Tipps für eine erfolgreiche und legale Nebentätigkeit
- Führe ein Einnahmen-Ausgaben-Register.
- Melde dich frühzeitig beim Finanzamt oder Gewerbeamt.
- Informiere deinen Arbeitgeber.
- Nutze die Kleinunternehmerregelung, falls du wenig Umsatz machst.
- Trenne private und geschäftliche Finanzen.
So bleibst du auf der sicheren Seite – und kannst dich auf den Aufbau deines Online-Business konzentrieren.
Fazit
Online Geld verdienen ist einfacher denn je – aber nicht ohne Regeln. Wenn du deine Nebentätigkeit sauber anmeldest und steuerlich korrekt arbeitest, steht deinem Erfolg nichts im Weg. Es lohnt sich, gleich von Anfang an transparent und strukturiert zu handeln, statt später Ärger mit dem Finanzamt zu riskieren.
FAQs
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Muss ich meine Nebentätigkeit beim Arbeitgeber melden? Ja, vor allem wenn dein Arbeitsvertrag es verlangt oder die Nebentätigkeit deinen Hauptjob beeinflussen könnte.
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Ab wann brauche ich ein Gewerbe? Sobald du regelmäßig mit Gewinnabsicht arbeitest – z. B. mit einem Blog, Shop oder YouTube-Kanal.
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Wie hoch darf mein Nebenverdienst sein? Es gibt keine feste Grenze, aber bei zu hohen Einnahmen kann dein Versicherungsstatus beeinflusst werden.
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Muss ich jede Einnahme versteuern? Ja, grundsätzlich sind alle Einnahmen steuerpflichtig – auch kleine Beträge.
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Kann ich als Kleinunternehmer starten? Ja, solange dein Jahresumsatz unter 22.000 € liegt, kannst du die Kleinunternehmerregelung nutzen.